Sein oder nicht sein – das ist die Frage
- Dominik Bubalo spielt mit gerade einmal 20 Jahren die Titelrolle des Hamlet.
- Klaus Reitberger inszeniert mit „Hamlet“ seine 21. Regiearbeit am Stadttheater Kufstein.
- Die Inszenierung dauert zweieinhalb Stunden und konzentriert sich auf die zentralen Handlungsstränge des Originals.
- Die Aufführung feiert ihre Premiere am 7. Februar 2025 im Kultur Quartier Kufstein. Weitere Termine folgen im Februar und Anfang März.
Die Hardfacts im Überblick
William Shakespeares „Hamlet“ ist weit mehr als nur die berühmte Frage „Sein oder nicht sein“.
Es ist eine Rachetragödie, die die inneren Konflikte und die Zerrissenheit des Protagonisten in den Mittelpunkt stellt. Der junge Prinz von Dänemark wird vom Geist seines Vaters aufgefordert, den Mord zu rächen, den der eigene Bruder begangen hat. Doch Hamlet zaudert. Er hinterfragt die Realität, sich selbst und den Sinn des Lebens – bis hin zur existenziellen Frage, ob das Leben im Angesicht all seiner Leiden überhaupt lebenswert sei. Hamlet ist eine vielschichtige Figur: ein Melancholiker, ein intellektueller Zweifler, ein Meister der Maskerade und manchmal auch ein skrupelloser Akteur. Dieses komplexe Spiel zwischen Rache, Verzeihen, Liebe und Wahnsinn macht das Stück zu einem der einflussreichsten Werke der Weltliteratur.
Kufsteiner Interpretation: Reduziert & intensiv
Würde man „Hamlet“ in seiner ursprünglichen, ungekürzten Form spielen, würde die Aufführung über fünf Stunden dauern und mehr als 20 Sprechrollen umfassen. Die Kufsteiner Fassung jedoch ist auf zweieinhalb Stunden reduziert und kommt mit nur elf Darsteller:innen aus. Dabei bleiben dennoch alle wesentlichen Handlungsstränge des Originals erhalten. Besonderes Augenmerk legt diese Inszenierung auf die Beziehung zwischen Hamlet und Horatio, verrät der Regisseur Klaus Reitberger: „Diese Verbindung ist weit mehr als eine einfache Freundschaft.“ Dieser Fokus verleiht der Aufführung eine neue, intime Note, ohne den Kern des Stücks aus den Augen zu verlieren.
Der richtige Moment für „Hamlet“
„Man muss geduldig sein und darf nichts überstürzen. Es braucht den richtigen Moment, den richtigen Hauptdarsteller, das richtige Ensemble, die richtige Bühne …“, betont Regisseur Klaus Reitberger. Nach 20 Inszenierungen am Stadttheater Kufstein ist für ihn die Zeit gekommen, Shakespeares Anti-Helden Hamlet auf die Bühne zu bringen.
Mit einem Ensemble aus erfahrenen Theatergrößen und jungen Nachwuchstalenten sieht Reitberger alle Voraussetzungen erfüllt, um eine außergewöhnliche Inszenierung zu präsentieren. In der Titelrolle wird Dominik Bubalo zu sehen sein, der mit seinen 20 Jahren bereits auf zahlreiche beeindruckende Bühnenleistungen zurückblicken kann. Neben ihm werden Klaus Schneider als König Claudius und Barbara Dorfer als Königin Gertrud in den Hauptrollen zu sehen sein, unterstützt von einem vielseitigen Ensemble, das mit Talent und Leidenschaft überzeugt.
Eine moderne Inszenierung mit klassischem Kern
Reitbergers Inszenierung von „Hamlet“ soll sich durch ihre visuelle und emotionale Kraft auszeichnen. „Wir nützen die volle Tiefe der Bühne im Kultur Quartier und arbeiten mit einem mobilen Bühnenbild, das Projektionen und klassische Bühnenelemente kombiniert“, erklärt der Regisseur. Licht und Schatten spielen eine zentrale Rolle, ebenso wie die sorgfältig ausgewählte Musik, die die Emotionen der Figuren unterstreicht. Tanzchoreografien bringen zusätzliche Energie in zentrale Szenen wie das „Stück im Stück“ oder die Fechtszene im fünften Akt. Reitberger bleibt seiner Linie der Reduktion treu, wodurch der Fokus auf die Essenz des Stückes und die Emotionalität der Figuren gelegt wird.
Liebe und die Frage nach dem Sinn des Lebens
Hamlet ist mehr als eine Tragödie. Es ist ein Werk, das die Liebe in all ihren Facetten beleuchtet –
sei es die Liebe zwischen Mutter und Sohn, die romantische Liebe zu Ophelia oder die innige Freundschaft zu Horatio. Diese emotionalen Verbindungen stehen im Kontrast zur existenziellen Frage nach dem Sinn des Lebens und der Frage, ob das Leben den Kampf wert ist.
Reitberger und sein Ensemble möchten den Zuschauer:innen die Möglichkeit geben, sich mit diesen zentralen Themen auseinanderzusetzen. „Hamlet ist ein Stück, das keine endgültigen Antworten gibt, sondern zur Reflexion einlädt“, so Reitberger.
Termine und Mitwirkende
Die Premiere findet am Freitag, den 7. Februar 2025, im Kultur Quartier Kufstein statt. Weitere Vorstellungen folgen am Sonntag, 9. Februar, Samstag, 15. Februar, Freitag, 21. Februar, Sonntag, 23. Februar und Samstag, 1. März. Die Aufführungen beginnen sonntags um 18:00 Uhr, an den anderen Tagen um 19:30 Uhr.
König Claudius: Klaus Schneider | Königin Gertrud: Barbara Dorfer | Hamlet: Dominik Bubalo | Ophelia: Ella Raß | Polonius: Franz Osl | Horatio: Diana Strickner | Laertes: Tin Godler | Totengräber/Schiedsrichter:Christopher Lang | Ein Geist: Martin Heis | Schauspieler:innen im Stück im Stück: Klaus Reitberger, Maria Elisabeth Reitberger, Albin Winkler | Regie: Klaus Reitberger | Produktionsleitung: Hildegard Reitberger, Maria Elisabeth Reitberger | Kostüme: Martin Wagner | Bühnenbild und Technik: Klaus Reitberger